Wintercheck für Ihr Fahrzeug: Tipps zum Fahren im Winter

Dunkle Morgenstunden, vereiste Straßen, heulender Wind, plötzlicher starker Schneefall – der Winter stellt Autofahrer vor zahlreiche Herausforderungen.

Unsere Tipps zum Fahren im Winter reichen vom Wintercheck für Ihr Fahrzeug über Dinge, die Sie einfach dabei haben müssen, bis hin zu praktischen Ratschlägen und der Nutzung von Hybridfahrzeugen.

6 einfache Winterchecks für Ihr Fahrzeug

1. Betriebsflüssigkeiten

Ganz unabhängig vom Wetter ist es wichtig, dass alle Betriebsflüssigkeiten in Ihrem Fahrzeug aufgefüllt sind. Überprüfen Sie Folgendes:

Motoröl: Bei zu niedrigem Ölstand besteht die Gefahr eines Motorschadens. Eine Reparatur ist teuer.

Kühl-/Frostschutzmittel: Notwendig, damit der Motor nicht überhitzt. Im Winter muss Frostschutzmittel beigemischt werden, um ein Einfrieren zu verhindern.

Bremsflüssigkeit: Notwendig für das Hydrauliksystem der Bremsen, sodass Ihr Fahrzeug beim Betätigen des Bremspedals langsamer wird.

Scheibenwischwasser: Im Winter beeinträchtigen Schnee, Hagel, Regen oder Salz oft die Sicht. Halten Sie Ihre Windschutzscheibe unbedingt sauber. Verwenden Sie ein vorgemischtes Scheibenwischwasser mit Frostschutz oder geben Sie selbst Frostschutzmittel bei, um ein Einfrieren zu verhindern.

2. Scheibenwischer

Überprüfen Sie die Scheibenwischerblätter. Wenn sie kaputt oder beschädigt sind, müssen sie ersetzt werden.

Die Scheibenwischerblätter sollten einmal im Jahr überprüft werden. Den Austausch können Sie selbst vornehmen oder in der Werkstatt erledigen lassen.

3. Winterreifen

Überprüfen Sie den Zustand Ihrer Reifen. Die Profiltiefe sollte bei Sommerreifen mindestens 3 mm betragen. (Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm.) Bei Winterreifen muss die Profiltiefe laut gesetzlicher Vorgaben mindestens 4 mm bei Radialreifen und 5 mm bei Diagonalreifen betragen.

Schaffen Sie sich eventuell Winterreifen an. Sie sind bei Temperaturen unter 7 °C effektiver als Sommerreifen, selbst bei trockenen Bedingungen. Durch den höheren Anteil an Naturkautschuk sind Winterreifen bei niedrigeren Temperaturen flexibler. Außerdem sorgt das Profil für besseren Grip auf dem Asphalt.

In einigen europäischen Ländern (z. B. Österreich, Deutschland und Italien) und Regionen (z. B. in Frankreich) gilt eine (situative) Winterreifenpflicht, jedoch nicht in allen (z. B. Großbritannien, Spanien und die Niederlande).

4. Beleuchtung

Überprüfen Sie bei Ihrem Fahrzeug die Scheinwerfer, Schlussleuchten, Blinker und Nebelleuchten. Gehen Sie hierzu einmal um Ihr Fahrzeug herum. Um Ihre Bremslichter zu überprüfen, müssen Sie entweder jemanden um Hilfe bitten oder Ihr Fahrzeug so abstellen, dass Sie die Reflexion der Lichter beim Betätigen der Bremse – zum Beispiel an einer Wand oder in einem Fenster – sehen können.

Wenn eine oder mehrere Leuchten nicht funktionieren, schlagen Sie im Benutzerhandbuch nach, ob Sie die Leuchtmittel selbst austauschen können.

5. Batterie

Batterien verlieren mit der Zeit an Leistung, kalte Temperaturen beschleunigen diesen Kapazitätsverlust und verkürzen die Lebensdauer noch weiter. Die chemischen Prozesse verlangsamen sich. Wenn Sie Ihre Batterie nicht fachgerecht warten lassen, lässt sich der Motor unter Umständen nicht mehr starten.

Wie verhält sich Ihre Batterie bei normalen Temperaturen? Stottert Ihre Zündung ab und an? Benötigen Sie mehrere Anlassversuche? Wenn Sie eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, sollten Sie Ihre Batterie in einer Wertstatt überprüfen lassen. Möglicherweise ist sie entladen.

6. Windschutzscheibe und Scheibenwischer

Auch im Winter ist freie Sicht durch alle Scheiben wichtig. Frost kann die Sicht beeinträchtigen. Eventuell müssen Sie die Scheiben vor dem Losfahren enteisen.

Verwenden Sie ausschließlich Enteiser und einen Eiskratzer, da andernfalls die Scheiben zerkratzen könnten. Drehen Sie das Gebläse voll auf, erhöhen Sie die Temperatur und schalten Sie ggf. die Windschutzscheibenheizung ein. Versuchen Sie nicht, die Windschutzscheibe mit heißem Wasser zu enteisen. Das kann zu Rissen in der Scheibe führen.

Verwenden Sie eine Scheibenabdeckung, um ein Vereisen zu vermeiden. Die Abdeckungen werden häufig mit Klettverschlüssen und Saugnäpfen an den Außenspiegeln befestigt.

Dinge, die Sie im Winter dabei haben sollten

Bei winterlichen Bedingungen sollten Sie für den Notfall Folgendes im Fahrzeug haben:

Scheibenwischwasser: Eventuell werden die Bedingungen so schlecht, dass Sie Ihre Scheibe häufiger als sonst reinigen müssen. Nehmen Sie daher Ersatz mit.

Enteisungsausrüstung: Sie sind gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Ihre Front- und Heckscheibe schnee- und eisfrei ist. Ohne Windschutzscheibenheizung benötigen Sie diese Ausrüstung in jedem Fall.

Taschenlampe: Wenn Sie mit Ihrem Fahrzeug in einer kalten, dunklen Nacht am Straßenrand liegen bleiben, ist es wichtig, dass Sie eine Lichtquelle dabei haben.

Warnweste: Wenn Sie bei Dunkelheit aus Ihrem Fahrzeug aussteigen, müssen andere Autofahrer Sie sehen können, um einen Unfall zu vermeiden.

Gummistiefel: Gummistiefel oder anderes robustes Schuhwerk mit gutem Halt helfen Ihnen bei Eis und Schnee.

Warme Kleidung: Wenn Sie steckenbleiben oder festsitzen, müssen Sie möglicherweise längere Zeit in der Kälte ausharren. Nehmen Sie genügend Kleidung mit, um sich und/oder Ihre Mitfahrer warm zu halten.

Erste-Hilfe-Kasten: Darin befinden sich u. a. Desinfektionstücher, Pflaster, Verbände, eine Schere und Handschuhe.

Abschleppseil: Wirklich nützlich, wenn Sie selbst abgeschleppt werden oder ein anderes Fahrzeug abschleppen müssen, nachdem Sie im Schneetreiben stecken geblieben sind.

Schaufel: Damit können Sie zu Hause oder unterwegs Schnee räumen.

Getränke und Snacks: Wenn Sie auf einer verschneiten Straße festsitzen oder warten, ist das schon schlimm genug. Sorgen Sie wenigstens dafür, dass Sie gerüstet sind, falls Sie Hunger oder Durst bekommen.

Starthilfekabel: Halten Sie Ihr Starthilfekabel stets für den Fall griffbereit, dass sich die Batterie entleert.

Tipps zum Fahren im Winter

Ihr Fahrzeug ist nun wintertauglich und Sie haben alles dabei, was Sie im Notfall brauchen. Jetzt möchten wir Ihnen noch Tipps geben, wie Sie bei tückischen Bedingungen sicher fahren.

Hoher Gang

Einen hohen Gang einlegen

Fahren Sie bei Schnee- und Eisglätte sehr vorsichtig. Fahren Sie bei einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe im zweiten Gang an, um die Traktion zu erhöhen.

Fahren Sie in ebenem Gelände einen hohen Gang und halten Sie die Motordrehzahl niedrig, damit die Reifen nicht durchdrehen. Fahren Sie langsam und umsichtig, damit Sie nicht die Kontrolle über Ihr Fahrzeug verlieren.

Im Winter gilt: Abstand halten

Abstand halten

Ein einfacher, aber effektiver Tipp: Sie müssen in der Lage sein, Ihr Fahrzeug innerhalb der Sichtweite zum Stehen zu bringen. Auf schneebedeckten Straßen ist der Bremsweg länger. Daher muss auch der Abstand zwischen den Fahrzeugen größer sein (bis zum 10-Fachen).

Bei nasser Witterung können Regen und Sprühregen die Sicht beeinträchtigen. Halten Sie daher einen großen Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und fahren Sie besonders vorsichtig, wenn Fußgänger, Radfahrer oder Motorradfahrer in der Nähe sind.

Auf gerader Strecke bremsen

Bremsen Sie stets auf gerader Strecke. Dadurch vermeiden Sie, dass Ihr Fahrzeug ausbricht. Wenn Sie in einer Kurve auf glattem Untergrund bremsen, besteht die Gefahr, dass Ihr Fahrzeug ins Schleudern gerät. Bremsen Sie daher gleichmäßig und rechtzeitig, bevor Sie abbiegen.

Überfrierende Nässe

Vorsicht bei überfrierender Nässe

Überfrierende Nässe zählt zu der schlimmsten Gefahren im Winter, denn auf den ersten Blick scheint die Straße nur nass zu sein.

Sollten Sie ins Schleudern kommen, konzentrieren Sie sich darauf, wo Sie mit Ihrem Fahrzeug hinmöchten. Behalten Sie die Hände am Lenkrad steuern Sie gegen. Lenken Sie nach rechts, wenn das Heck des Fahrzeugs nach rechts ausbricht.

Hybride im Winter

Das Fahren im Winter mit einem selbstladenden Hybridfahrzeug unterscheidet sich nicht vom Fahren mit einem herkömmlichen Fahrzeug. Auch auf die Leistung der Fahrzeugbatterie sollte das Wetter praktisch keinen Einfluss haben. Die neuesten Hybridfahrzeuge verfügen für die Fahrt bei Glätte über Assistenzsysteme wie die Traktionskontrolle.

Bei einem Plug-in-Hybrid kann Kälte die Batterieleistung verringern. Laden Sie Hybridfahrzeuge in einem wärmeren, geschlossenen Raum (z. B. in einer Garage) auf, damit sich die Batterie voll aufladen kann. Da einem Fahrzeug im Winter mehr Leistung abverlangt wird, kann es sein, dass Ihr Hybrid den Benzinmotor häufiger nutzt als den Elektroantrieb.

Elektrofahrzeuge im Winter

Ein Fahrzeug mit Elektromotor lässt sich aufgrund der Leistungsmerkmale sehr leicht anfahren. Die Räder drehen viel seltener durch. Da Elektrofahrzeuge kein Getriebe besitzen, geraten Sie beim Fahren im Winter auch seltener ins Schleudern oder Rutschen.

Als Besitzer eines Elektrofahrzeugs machen Sie sich vielleicht Sorgen, dass die Leistung nachlässt, sobald die Temperaturen sinken. Denn die Batterieleistung kann beeinträchtigt werden. Daher haben wir einige Tipps für Sie, um die Batterie zu schonen: Schalten Sie bereits während des Ladevorgangs die Heizung ein, damit Sie während der Fahrt hierfür keine Energie mehr aufwenden müssen. Schalten Sie anstelle der Klimaanlage die Sitz- und die Lenkradheizung ein, um die Batterie zu schonen.

Planen Sie Ihre Reise sorgfältig und achten Sie dabei auf die voraussichtliche Reichweite. Bei kälteren Temperaturen ist die Reichweite Ihres Fahrzeugs möglicherweise nicht mehr so hoch wie gewohnt. Fahren Sie langsamer. Dann verbrauchen Sie weniger Energie und schaffen mit Ihrem Elektrofahrzeug mit einer Ladung eine länger Strecke.