Honda kündigt nächste Schritte seiner Electric Vision für Europa an

Honda hat heute auf der IAA in Frankfurt mehrere Neuigkeiten angekündigt und damit Details zur „Electric Vision“ der Marke in Europa präsentiert.

10. September 2019
Honda e

  • Honda kündigt eine Reihe von Neuigkeiten für die nächste Phase der „Electric Vision“ für Europa an
  • Serienversion des Honda e enthüllt
  • Die nächste Generation des Honda Jazz wird in Europa ausschließlich mit Hybridantrieb angeboten
  • Neue Informationen zum Thema Honda Energiemanagement-Technologien
  • Erste Umsetzung von Energiemanagement-Lösungen ab dem Jahr 2020 geplant
Honda e

Honda hat heute auf der IAA in Frankfurt mehrere Neuigkeiten angekündigt und damit Details zur „Electric Vision“ der Marke in Europa präsentiert.

Die Unternehmensstrategie hat zum Ziel, bis zum Jahr 2025 100 Prozent der in Europa verkauften Honda Neufahrzeuge mit einem elektrifizierten Antrieb auszustatten. Der erste Schritt in diese Richtung war die Markteinführung des CR-V Hybrid, gefolgt von der Enthüllung des Honda e Prototype auf dem Genfer Automobilsalon im März 2019. Nachdem der Prototype im Laufe des Sommers in mehreren europäischen Städten präsentiert wurde, feiert die Serienversion des Honda e nun auf der IAA in Frankfurt Weltpremiere.

Katsushi Inoue, Chief Operating Officer und President, Honda Motor Europe: "Heute haben wir mit der Weltpremiere des Honda e den nächsten Schritt in unserer Electric Vision gemacht… Ein einzigartiges Elektrofahrzeug wie es nur Honda entwickeln konnte – ein Fahrzeug mit außergewöhnlicher Fahrdynamik und einem neuen Level der Konnektivität."

Während der Honda e seinen ersten öffentlichen Auftritt feierte, nutzte Tom Gardner, Honda Motor Europe Senior Vice President, die Gelegenheit, weitere Details zum nächsten wichtigen Marktstart für die Marke Honda bekanntzugeben. „Im Jahr 2020 wird Honda die neue Generation des Jazz auf den Markt bringen und bereits heute können wir bestätigen, dass dieses Modell in Europa ausschließlich mit Hybridantrieb eingeführt werden wird.“

Es werden jedoch nicht nur Neuheiten im Automobilbereich präsentiert. Honda bekräftigte bereits auf dem Genfer Automobilsalon sein Vorhaben, mit einer Reihe an Lade- und Energiemanagementlösungen ins Energiegeschäft einzusteigen. Das Unternehmen stellt in Frankfurt Technologielösungen zum vereinfachten Laden von Fahrzeugen vor, die sich nicht allein an Halter außerhalb des Stadtgebiets, sondern auch an Stadtbewohner richten, die ihre Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen parken.

Honda Power Charger

Für Benutzer, die ihr Elektrofahrzeug abseits der Straße zu Hause aufladen, wird Honda den Power Charger für eine optimale AC-Ladung anbieten. Das Ladesystem kann an der Wand oder auf einem Sockel montiert werden und bietet eine maximale Leistung von 7,4 kW (einphasige Stromversorgung) oder 22 kW (dreiphasige Stromversorgung). Diese Leistung ermöglicht es, den Honda e bei einer 32-Ampere-Stromversorgung in 4,1 Stunden* zu 100 Prozent aufzuladen, deutlich schneller als über eine normale Steckdose.

Urbane Ladelösung in Kooperation mit ubitricity

Eine der Herausforderungen für Elektrofahrzeug-Benutzer in urbanen Gebieten ist die fehlende Ladeinfrastruktur. Um dieses Problem zu lösen, hat Honda in Zusammenarbeit mit dem Ladespezialisten ubitricity eine Lösung entwickelt, die eine Lademöglichkeit entlang öffentlicher Straßen im Stadtgebiet bietet. Diese Technologie erlaubt die Installation von Ladepunkten in Laternenmasten, wobei ein spezielles Kabel mit einem mobilen Messgerät die Anpassung der Ladekosten an den jeweiligen Kundentarif ermöglicht und so die Notwendigkeit eines Abonnements mehrerer Lieferanten entfällt.

Honda Power Manager Prototype

Der Honda Power Manager Prototype gibt Ausblick auf ein bidirektionales System, das Elektrofahrzeuge mit dem Stromnetz verknüpft. Diese „Vehicle-to-Grid“-Technologie ermöglicht die Stromgewinnung und -verteilung zwischen Elektrofahrzeugen und dem Versorgungsnetz, um die Energie auf intelligente Weise zu koordinieren und erneuerbare Energien besser zu nutzen.

Dadurch sollen Elektrofahrzeuge stärker in bestehende, intelligente Stromnetze integriert werden. Das ermöglicht die Gewinnung und Verteilung von Strom zwischen dem Stromnetz, privaten Haushalten sowie Elektrofahrzeugen. Ziel ist es, eine effiziente Balance zwischen Bedarf und Speicherung von Energie zu schaffen. Während ein Elektrofahrzeug angeschlossen ist, kann die Energie gespeichert und zu Hause genutzt oder zurück in das Netz gespeist werden sowie bei geringerer Nachfrage die Fahrzeugbatterie unter Berücksichtigung der vom Benutzer festgelegten Grenzwerte wieder aufgeladen werden.

Honda hat diese Technologie in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für bidirektionale Ladesysteme EVTEC entwickelt. Laufende Pilotprojekte werden bis zur geplanten Markteinführung der Technologie Anfang 2020 fortgesetzt.

Eine Demonstration des Smart Grid-Systems am Honda Stand zeigt, wie sich Energie aus erneuerbaren Quellen effizient speichern und wieder ins Haus einspeisen oder an das öffentliche Stromnetz zurückverkaufen lässt. Dadurch ergeben sich für die Besitzer von Elektrofahrzeugen in Zukunft zusätzliche Einnahmequellen.

Ein Demonstrationsprojekt in London verwendet EVTEC-Testsysteme in Zusammenarbeit mit einer lokalen Behörde. Die Energie kann genutzt werden, um Elektrofahrzeuge aufzuladen, die Gebäude mit Strom zu versorgen und bei Bedarf Strom in das öffentliche Netz zurück zu speisen.
 

Kommerzialisierungspläne

Honda bestätigt in Frankfurt zur Markteinführung des Honda e im Jahr 2020 auch erstmals Energiemanagement-Lösungen anzubieten. Großbritannien und Deutschland sind als erste Märkte für eine Markteinführung vorgesehen; weitere europäische Märkte sollen in den kommenden Jahren folgen.

*Ladezeit berechnet mittels Aufleuchtens der Ladeanzeige im Dashboard